Chronik

Chronik des Musikvereins Reudern 1965 e.V.

Im Dezember 1964 reifte in Reudern der Gedanke zur Gründung eines weiteren kulturellen Vereines, einem Musikverein. Innerhalb weniger Wochen wurde eine Werbeaktion gestartet.

Auf den 13.01.1965 wurde von dem Initiator Gerhard Besemer zur Gründungsversammlung in das Gasthaus „Sonne“ eingeladen. 51 interessierte Bürger folgten der Einladung, wovon 49 Anwesende eine Mitgliedschaft zeichneten und 27 davon bereit waren ein Instrument zur erlernen, um so eine Musikkapelle aufzubauen.

Heute zählen noch 31 der einstigen Mitbegründer zum Verein. Gerhard Besemer wurde als 1. Vorsitzender gewählt. Die finanzielle Seite zur Beschaffung der Instrumente war abgesichert. Trotz geringer freier Mittel der damals noch selbstständigen Gemeinde Reudern wurde dem jungen Verein eine einmalige „Starthilfe“ zuteil. Nach der Gemeindereform im Jahr 1973 war es die Stadt Nürtingen welche bis heute die Arbeit des MV mit einer jährlichen Zuwendung unterstützt.

Als Dirigent konnte Otto Arnstadt, der in Nürtingen lebende aber inzwischen verstorben ist, gewonnen werden. Die optimale instrumentale Besetzung der Musikkapelle oblag ohne Einschränkung seiner Empfehlung. 27 (erwachsene) Anfänger begannen im Februar mit Theorie und Ausbildung am Instrument.

Im Juli des Gründungsjahres führte die junge Kapelle mit einfachen Märschen den Festzug des Reuderner Kinderfestes an.

Nach guten Fortschritten und einer konstanten Besetzung fand im Juni 1966 das 2-tägige Gründungsfest im Zelt beim Sportplatz statt. Im Jahr 1968 wurde unter Dirigent Karl Walter die erste Jugendkapelle aufgebaut.

In den Folgejahren 1969, 1971 und 1975 wurden Kontakte mit Kapellen aus Oberösterreich, Vorarlberg und aus dem Raum Mosel geknüpft. Diese Verbindungen bestehen im persönlichen Bereich bis heute.

Im Jahr 1969 nahm die Kapelle erstmals an einem Wertungsspiel in der Unterstufe teil. In zeitlichen Abständen stellte sich die Kapelle wiederholt der Jury, letztmals mit der Bewertung “sehr gut bis gut“ in der Mittelstufe unter Dirigent Konrad Preinesberger.

1970 erfolgte der Beitritt zur Musikervereinigung Hohenneuffen. Bei diesem jährlichen Musikertreffen der Mitgliedsvereine war der Musiklverein Reudern inzwischen 4-mal der Ausrichter mit einem Zeltfest.

Nachdem in Reudern im Februar 1975 die neue Gemeindehalle eingeweiht werden konnte, veranstaltete der Musikverein im Herbst desselben Jahres sein erstes Weinfest. Dieses, von der Einwohnerschaft und der näheren Umgebung gerne angenommene Fest, wurde inzwischen zur Traditionsveranstaltung.

1985 hatten die kulturellen Reuderner Vereine eine Rundfunkaufnahme zur damaligen Sendereihe „Mit Sang und Klang“ (Samstagabendsendung 18 Uhr). Dabei wirkte auch die Musikkapelle mit und nahm gleichzeitig eine Schallplatte auf.

Auf den 01.Januar 1988 hatte der Musikverein erstmals zu einem Neujahrskonzert geladen. Anlass war die Eröffnung des Jubiläumsjahres „650 Jahre Reudern“.

Dank einem guten finanziellen Grundstock konnte die Kapelle im Jahr 1988 als Trachtenkapelle eingekleidet werden. Daraufhin wurde der Name im Vereinsregister auf „Trachtenkapelle Musikverein Reudern“ geändert. Die Kapelle kam im selben Jahr oftmals zum Einsatz, denn es wurde „650 Jahre Reudern“ gefeiert, dies unter viel Aufwand aller Reuderner Vereine am ersten Wochenende des Monats September 1988.

Mit dem heutigen Ehrendirigenten Konrad Preinesberger hatte der Verein ab dem Jahr 1988 erstmals einen Dirigenten aus den eigenen Reihen.

(Konrad Preinesberger zählt zu den Gründungsmitgliedern).

Im Jahr 1990 wurden beim 25-jährigen Vereinsjubiläum sämtliche Gründungsmitglieder mit einer Sondernadel geehrt. Zum 30-jährigen Bestehen erfuhren alle Aktiven, welche 30 Jahre dabei waren und darüber hinaus verschiedene Funktionen innehatten, eine hohe Auszeichnung:

Das Goldene Verdienstkreuz vom internationalen Musikverband CISM.

Im Jahr 1997 kam ein Vorstandswechsel. Gerhard Besemer übergab nach 32 Vorstandsjahren bei geordneten Verhältnissen, einer soliden Kassenlage und guter Besetzung der Kapelle in jüngere Hände. Zum 1. Vorsitzenden wurde Otto Rühle gewählt, welcher zuvor als stellvertretender Vorsitzender ausreichend Erfahrung sammeln konnte. Überdies zeichnete Otto Rühle 10 Jahre als 1. Vorsitzender der Musikervereinigung Hohenneuffen verantwortlich.

Den Jahreswechsel 1999/2000 nutzte der Musikverein zusammen mit dem Liederkranz zu herausragenden Festivitäten: Unter großem Aufwand fand ein Silvesterball statt und tags darauf ein gemeinsames Neujahrskonzert. Beide Veranstaltungen wurden von der Bevölkerung bei hohen Besucherzahlen unter großem Interesse angenommen.

Von 2001 bis 2004 leitete Tobias Länge sowohl die Jugendkapelle als auch das Blasorchester, welches damals 34 Musikerinnen und Musiker zählte. Mit einer 17-köpfigen Jugendkapelle und stetig wachsender Anfängergruppe kannte der Musikverein keine Nachwuchsprobleme.

Von 2004 bis 2007 leitete Marcus Borchert aus Leinfelden – Echterdingen die Kapelle. Aus beruflichen Gründen musste er leider sein Amt beim MV – Reudern niederlegen.

Von 2007 bis 2013 leitete Nicolas Pfeifle aus Plattenhardt die Trachtenkapelle. Er verließ die Kapelle ebenfalls aus beruflichen Gründen.

Seit dem Weggang von Nicolas Pfeifle unterhält die Trachtenkapelle unter der Leitung von unserer ersten Dirigentin Caroline Ulmer aus Sirchingen (Bad Urach) ihr Publikum.

Die Mitgliederzahl beläuft sich derzeit auf 182.

Zu den festen Bestandteilen des Jahresprogrammes zählen:

Die Umrahmung bei dem Konzert in der Kirche, der Maibaumaufstellung/Blütenhock, der Hirschbrunnenhock, und der Kelterbesen.

Sowohl konzertante als auch moderne und volkstümliche Musik wird gleichermaßen in unserem Verein gepflegt.